Ecstasy / XTC - illegalisierte Droge

Ecstasy / XTC - illegalisierte Droge

Der Name Ecstasy wird als Synonym für vier ringsubstituierte Amphetamine verwendet:

  • MDMA (3,4-Methylen- Dioxy- Methamphetamin)
  • MDA (3,4 Methyldioxyamphetamin)
  • MDEA (3,4-Methylen- Dioxy- Ethylamphetamin)
  • MBDB (Methyl- Benzo- Dioxol- Butanamin o. N-Methyl-1-2- Butanamin).

Während MDMA die ursprüngliche Substanz ist, wurden die anderen Stoffe teils aus Profitgier der Produzenten und teils wegen Wünschen der Konsumenten "hergestellt".
MDA ist eng chemisch zu MDMA verwandt, da es ein Zwischenprodukt bei der MDMA-Synthese ist. Die entaktogene (Glücksgefühl fördernde) Wirkung ist schwächer, die halluzinogene umso höher.
MDEA ist eine typische Designerdroge, die seit dem Verbot von MDMA als dessen Ersatz auf den Markt kam. MDEA ist preiswerter herzustellen und daher auch sehr weit verbreitet. Die Droge wirkt weniger euphorisierend und kürzer (3-4 h).
MBDB wirkt ohne die begleitenden halluzinogenen und aufputschenden Effekte und das bis zu 5 Stunden.
Ecstasy wird in Pillenform angeboten, wobei die Reinheit und Konzentration unter den einzelnen Pillen schwankt. Eine vermeintlich gute Pille kann in kürzester Zeit schon identische Plagiate mit komplett anderen Wirkstoffen und/oder Konzentrationen auf dem "Markt" haben.
Der Wirkstoff der Pillen ist ein weißes, kristallines, bitter schmeckendes Pulver.

Szenenamen

Adam, Cadillac, E, Essence, Eve, Love, Pille, XTC. Meist werden die Pillen auch nach dem aufgedruckten Motiv benannt z.B. Smiley.

Aufnahme / Wirkungsdauer

Ecstasy Pillen werden geschluckt. Die Wirkung der Droge setzt nach ca. 20 bis 60 Minuten ein und dauert dann zwei bis fünf Stunden an (je nach Wirkstoff).

Rausch

Ecstasy bewirkt die Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffes Serotonin (Glücksgefühlauslöser) und verhindert gleichzeitig die Aufnahme des Sero-tonins in den körpereigenen Speicher. In geringem Maße bewirkt die Droge auch die Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin (höhere Leistungsfähigkeit).
Die Rauschwirkung liegt bei Ecstasy zwischen der von Halluzinogenen und Amphetaminen. Bei niedriger Dosis dominiert die antriebssteigernde Wirkung, bei höherer Dosis die halluzinogene Wirkung. Die Umgebung wird als verändert erlebt. Der Konsument fühlt sich allen nah und will dies auch mitteilen. Hemmungen und Konzentrationsvermögen sind vermindert.

Abbau

Der Wirkstoff wird über den Dünndarm aufgenommen und gelangt über die Schleimhaut in den Blutkreislauf. Der größte Teil wird in der Leber entgiftet und als Säure im Urin ausgeschieden, ein kleiner Teil nur erreicht das Gehirn.
MDMA wird im Körper meist in das besser nachweisbare MDA abgebaut. Nach enzymatischem Abbau in der Leber werden die Ecstasy Wirkstoffe als Säure im Urin ausgeschieden.

Nachweiszeit

Durch die noch nicht als Standard-Schnelltest geeignete Gaschromatographie (Urin wird gasförmig erhitzt, mit einem Trägergas vermischt, mehrfach gespült und mittels eines Detektors geprüft) kann Ecstasy meist drei bis vier Tage nach dem Konsum nachgewiesen werden. Mittels Haaranalysen lässt sich Ecstasy noch bis zu 90 Tage nach der letzten Einnahme nachweisen.
Körperliche Wirkungen / Risiken während des Rausches
akute Mundtrockenheit, Übelkeit und Schwindel, körperliches Missempfinden, Zuckungen der Gesichtsmuskulatur, Muskelkrämpfe, Schlaflosigkeit, Unruhe, Koordinationsstörungen, Verfolgungswahn.

Langzeitfolgen

Pulsbeschleunigung, Blutdruckabfall, Temperaturwallungen, Kieferklemme, Versteifung der Muskeln, Überhitzung, Austrocknung, Muskelfaserzerfall, Nierenversagen.
Bei Überhitzung mit nichtalkoholischen Getränken versorgen, aber nicht zuviel, da sonst eine Überwässerung droht. Folge: Hirnödeme, Krampfanfälle bis hin zu Koma und Tod. Ein Notarzt sollte bei all diesen Fällen verständigt werden!
Weitere Langzeitfolgen: Leberentzündung, Leberversagen, Störung der Herz-funktion und Herzversagen, Hirninfarkte, Schlaganfälle, Nierenversagen, Hirnschäden.

Konsum

Bei Anwendung werden unnormal viele Botenstoffe ausgesendet, die für das Glücksgefühl im Ecstasyrausch sorgen. Durch den Konsum von MDMA kann es nicht zu körperlicher Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen von dieser Substanz kommen. Bei häufigerem Gebrauch von MDMA entwickeln der Körper bzw. die Psyche eine Toleranz dagegen. Kann man bei Amphetaminen dieser Toleranz mit höheren Dosen entgegenwirken, ist dies bei Ecstasy kaum möglich.
Bei öfterem Konsum (mehr als einmal monatlich) treten die angenehmen Wirkungen hinter den Nebenwirkungen zurück. Die leicht aufputschende Wir-kung bleibt jedoch erhalten.