Kokain wird aus den Blättern des Koka-Strauches (Südamerika) gewonnen. Kokain ist ein halbsynthetisches Tropenalkaloid. Reines Kokain ist fein kristallin, farblos und schmeckt bitter.
Szenenamen
Base, C, Cocktail, Baseball, Coke, Crack, Free Base, Koka, Koks, Lady, Line, Rocks, Roxane, Schnee, Snow, Speedball...
Aufnahme / Wirkungsdauer
Kokain wird meist geschnupft (sniefen) und dadurch über die Schleimhäute der Nase aufgenommen. Selten wird Kokain gespritzt oder geschluckt. Bei intravenösem Gebrauch tritt die Wirkung sofort ein und dauert ca. 10 bis 60 Minuten, beim Schnupfen ist die Wirkungsdauer länger.
Rausch
Kokain hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin in die Nervenzellen im Gehirn. Dadurch erhöht sich die Menge dieses Botenstoffs in den Synapsen. Kokain wirkt entängstigend und erhöht die Kontaktfähigkeit. Denkabläufe verlaufen schneller und eine Hebung des Sexualtriebes, des Selbstwertgefühls und der Stimmung ist zu beobachten. Akustische und optische (seltener) Sinnestäuschungen treten auf. Das Hungergefühl ist gedämpft. Bei akuter Drogen-Wirkung kann es zu Verfolgungswahn und deutlichen Angstzuständen kommen.
Nach der Wirkung ist man niedergeschlagen, depressiv und bei entsprechend vorbelasteten Personen ist die Verstärkung von Selbstmordgedanken zu beobachten.
Abbau
Kokain wird fast vollständig in der Leber abgebaut, ein Teil der Droge wird über die Niere ausgeschieden. Ca. ein bis vier Prozent der Droge werden unverändert im Urin ausgeschieden.
Nachweiszeit
Kokain wird in fast allen Standard Schnelltests überprüft und ist ca. zwei bis vier Tage nach der letzten Einnahme nachweisbar. Mittels Haaranalysen kann Kokain noch bis zu 90 Tage nach der letzten Einnahme nachgewiesen werden.
Körperliche Wirkungen / Risiken während des Rausches
Angstzustände, Psychosen, Herzrasen, Pupillenerweiterung, Blässe, Krampfanfälle, Koordinationsstörungen, Blutdruckerhöhung, Erhöhung der Körpertemperatur, Störungen der Herzfunktion bis hin zu Herzversagen, Hirnödeme, Schlaganfälle mit halbseitigen Lähmungen.
Langzeitfolgen
Beim Sniefen können nach längerem Gebrauch Löcher in der Nasenschleimhaut entstehen. Abmagerung, Verzweiflung, Psychosen, Appetitlosigkeit sind weitere Komplikationen. Die Leber wird erheblich geschädigt, Herz- sowie Hirninfarkte und Krampfanfälle sind nicht selten. Auch bei sporadischem Gebrauch sind tödliche Komplikationen nicht auszuschließen.
Bei Kokain kommt es zu keinen körperlichen Entzugserscheinungen, dafür ist die psychische Abhängigkeit umso höher: Antriebsschwäche, Depressionen verschwinden erst, wenn der Konsument wieder einen Kokainrausch hat.