Cannabis wird aus der Hanf-Pflanze ("Cannabis indica" oder "Cannabis sativa") hergestellt. Die getrockneten Blütenblätter, Stängel und Blätter der Pflanze bezeichnet man als Marihuana.
Das getrocknete Harz aus den Drüsenhaaren der Pflanze wird als Haschisch bezeichnet und ist in der Regel fünfmal wirksamer als Marihuana.
Zusätzlich gibt es noch das sehr seltene Haschischöl. Dies wird durch Einweichen, Filtern und Eindampfen von mit Haschisch oder Marihuana ver-setzten Lösungsmitteln hergestellt. Es ist dunkelgrün bis schwarz und riecht faulig.
Von Großhändlern hergestelltes Marihuana wird wie Tabak fermentiert und erhält dadurch eine braune Farbe. Privat hergestelltes Marihuana bleibt dagegen grün.
Die weiblichen Pflanzen enthalten mehr vom Wirkstoff THC (Tetra-Hydro-Cannbinol). Dieser Wirkstoff wird (hier jedoch synthetisch hergestellt) in den USA auch als Präparat zur Behandlung von Erbrechen und Magersucht bei Krebskranken verwendet.
Szenenamen
Die einzelnen Haschsorten werden meistens nach ihrem Herkunftsland bezeichnet, wie zum Beispiel Schwarzer Afghane, Roter Libanese usw.
Bon, Bendsch, Brown, Dope, Gage, Gras, Grass, Hasch, Haschisch, Kiff, Kraut, Grünes, Gunjah, Maconha, Marihuana, Marijuana, Mary Warner, Muggles, Piece, Pot, Riefer, Shit, Skunk, Stoff, Tea, Weed, Wood
Aufnahme / Wirkungsdauer
Sowohl Haschisch als auch Marihuana werden mit Tabak vermischt und als Joint geraucht oder mit Nahrungsmitteln wie z.B. Plätzchen eingebacken und gegessen (Spacekekse).
Beim Rauchen von Cannabis tritt die Wirkung in wenigen Minuten ein und hält ca. zwei bis drei Stunden an. Beim Verzehr dagegen kann die Wirkung erst nach einer halben bis zu zwei Stunden eintreten. Je nach Füllzustand des Magens dauert der Rausch bis zu fünf Stunden an. Eine Überdosierung ist beim Verzehr wegen der schlechten Steuerbarkeit des Rauschzustandes wahrscheinlicher.
Rausch
Cannabis wird vorwiegend zur Entspannung genutzt. Es regt den Appetit an und verstärkt die vorherrschende Gefühlslage. Neben großer Gelassenheit kann die Stimmung auch in grundlose Heiterkeit umschlagen. Mehrere Gefühle wie zum Beispiel Angst, Scham und Freude können gleichzeitig bestehen.
Die bildliche Vorstellungskraft wird verstärkt, ebenfalls die Empfindung von Schall. Viele Konsumenten berichten über eine bessere Einfühlsamkeit in Musik und Musiktexte, verbunden mit dem Hören von subtileren Klangwechseln.
Das Zeiterleben wird verändert (meist Verlangsamung) und das logische Denken ist gestört. So kann zum Beispiel der Beginn einer Unterhaltung vergessen werden. Auch konzentriertes Lesen oder übliche Gesellschafts-spiele fallen schwer. Seltener sind auffällige Halluzinationen, die nur bei sehr starken Sorten oder hoher Dosierung auftreten.
Die Wirkung ähnelt dann klassischen Halluzinogenen wie LSD oder Psilocybin, jedoch mit beeinträchtigenden körperlichen Missempfindungen.
Abbau
THC wird in gut acht Stunden über den Darm, die Niere und oxidativ über die Leber abgebaut. Da THC schwer wasser- aber dafür sehr gut fettlöslich ist, lagern sich die nicht psychoaktiven Reststoffe im Fettgewebe des Körpers ein und sind noch längere Zeit nachweisbar.
Nachweiszeit
Wird Cannabis einmalig eingenommen ist ein Nachweis bis zu 12 Tagen später möglich. Nach höherem (oralem) oder regelmäßigem Gebrauch kann Cannabis auch bis zu vier Wochen nachweisbar sein. Durch Haaranalysen lassen sich Cannabismetabolyten bis zu 6 Monate nachweisen. Benötigt werden dazu ca. 50 Gramm Haare aus einer Haarregion, die vor dem Abschneiden fixiert werden müssen, damit sie sich nicht untereinander verschieben. Je kürzer also die Haare umso kürzer die Nachweismöglichkeit.
Körperliche Wirkungen / Risiken während des Rausches
Regelmäßiger, starker Konsum kann psychische Abhängigkeit erzeugen. Eine körperliche Abhängigkeit ist nicht bekannt.
Wahnhafte Störungen sind selten, können aber in Einzelfällen einige Tage anhalten. Bei manchen Personen können durch Überdosierung oder Genuss einer sehr starken Sorte drogeninduzierte Psychosen ausgelöst werden.
Augenrötung ist eine fast sichere körperliche Wirkung, aber auch Herzrasen, Mundtrockenheit, Übelkeit, Bewegungsunruhe und gesteigerte Hungergefühle können auftreten. Meist erfolgt eine schlafanstoßende Müdigkeit, manche werden aber auch unruhig und rastlos.
Langzeitfolgen
Beim häufigen Gebrauch nimmt die Wirkung ab (Toleranzentwicklung).